Wenn bei Mama nichts mehr geht …
Job weg, Wohnung weg – Zukunft weg?

Eine Gratwanderung zwischen Begleiten, Auffangen und Loslassen

Welche Unter­stütz­ung be­nö­tigen An­gehör­ige im Um­ang mit psy­chisch Er­krank­ten? Wann ist es rat­sam, Ab­stand zu nehm­en, und wann ist es no­twen­dig, auf­zu­fangen? Konfliktreiche Situ­ationen im All­tag be­lasten Er­krank­te und An­ge­hörige. Ge­fühle wie Ohn­macht, Angst oder Über­forder­ung führ­en zu Spann­ungen. Und häufig fühl­en sich die An­ge­hör­igen in ihrer Situ­ation allein­ge­lassen. Es ist wich­tig, bei der Be­glei­tung von psy­chisch Er­krank­ten auch der­en famili­äres und sozi­ales Um­feld mit­ein­zu­bin­den. Wenn An­gehör­ige und Freun­de der Be­troff­enen die not­wen­dige Be­rat­ung und In­for­mati­on er­hal­ten, mit ihren Sor­gen und Äng­sten ge­se­hen wer­den und auch Wert­schätz­ung er­fahr­en, kann dies enorm zur Stabili­sier­ung der Situa­tion be­itra­gen.

“Was brau­che ich ei­gent­lich, um mich wie­der wohl­zu­fühl­en und mit der Si­tu­ation gut zu­recht­zu­kommen?” – die­se Fra­ge soll­ten sich An­ge­hörige von psy­chisch Er­krank­ten viel öfter stell­en. Sie dürf­en ler­nen, dass es manch­mal besser ist, einen Schritt zurück­zu­treten und sich um die eigenen Be­dürf­nisse zu kümmern. Der nö­tige Ab­stand er­mö­glicht es, eine an­dere Per­spek­tive ein­zu­nehmen und sich selbst sowie den psy­chisch Er­krank­ten den nö­ti­gen Frei­raum zu geben, um wie­der in die eigene Kraft zu kommen. Es braucht Zeit und viele kleine Schritte, um wie­der ein har­mo­nisch­es Mit­ei­nan­der zu fin­den.